Vortrag | Immobilienboom und Hungerlöhne
Susanne Heeg & Bernd Belina | Goethe-Universität Frankfurt
Frank Schmidt-Hullmann | IGBAU
Die Vorträge zum Thema »Immobilienboom und Hungerlöhne im Schatten des Betongolds« fanden am 19.11.2013 im Rahmen der Europäischen Aktionskonferenz in Frankfurt am Main statt.
In den europäischen Metropolen finden in den letzten Jahren ein beispielloser Bauboom, städtische Umstrukturierungen und Verdrängungsprozesse nach dem Motto »hochpreisig lohnt sich« statt. Auch auf der diesjährigen Euro Finance Week ist die Entwicklung auf den Immobilienmärkten Thema. Gleichzeitig werden die realen Arbeitsbedingungen der Arbeiter bekannt, die die Glaspaläste und hochpreisigen Wohnungen in Frankfurt (z.B. Europa-Viertel, im Ostend — EZB-Neubau!) hochziehen: skandalträchtige Löhne der rumänischen Bauarbeiter (z.T. 1,29 € Stundenlohn), Open-end-Arbeitszeiten, miserable Wohnverhältnisse für die prekär beschäftigten Menschen.
Viele Fragen stellen sich: Warum stürzen sich die Investoren gerade auf Anlagen in der Immobilienwirtschaft? Welche Rolle spielen öffentliche und private Akteure auf dem Wohnungsmarkt? Sind die extremen Ausbeutungsverhältnisse in der Bauindustrie Bedingung für den Bauboom? Welche Möglichkeiten gibt es, die Arbeitsverhältnisse in der Bauindustrie zum öffentlichen Thema zu machen, Grenzen zu setzen und perspektivisch reale Verbesserungen durchzusetzen? Wie steht es um die Handlungsmacht der Bauarbeiter, der Gewerkschaften? Es diskutieren Susanne Heeg, Bernd Belina und ein Kollege der IGBAU.

